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Aus der Gemeinderatssitzung vom 20.10.2025: Wassergebühren bleiben 2026 gleich

Wasseruhren melden ihren Stand künftig selbst ins Rathaus
Wassergebühren bleiben 2026 gleich – Wortgefechte in der Bürgerfragestunde


Angelbachtal. (ram) Die Wasser- und Abwassergebühren standen im Mittelpunkt der jüngsten Sitzung des Gemeinderates. Kurz zusammengefasst: Bei einstimmigen Entscheidungen und ohne Diskussionen wurde entschieden, die bisherigen Gebühren beizubehalten. Gleichzeitig wurde die Umstellung auf fernauslesbare Wasseruhren beschlossen.
Etwas emotional ging es allerdings bei der Bürgerfragestunde zu, bei der sich eine Bürgerin nach dem Stand der Windkraftplanung erkundigte. Kurz und knapp erklärte Bürgermeister Frank Werner, dass die Offenlage der Pläne demnächst erwartet würden, verwies aber an den Regionalverband Rhein-Neckar, welcher das Planungsverfahren betreibe. 
Eine weitere Bürgerin regte an, gerade jetzt wo man mit dem Begriff „Heckerdorf“ werben möchte, die Bürgerschaft über das Ortsblatt darauf hinzuweisen, dass die Pflicht bestehe, die Grundstücke und die angrenzenden Gehwege zu pflegen. 
Nach einer Dokumentation der Angelbachtaler Bürger, die nach dem gescheiterten Revolutionsversuch von Friedrich Hecker 1848 ins Gefängnis kamen, erkundigte sich ein Bürger und regte eine Gedenktafel an. Eine solche gäbe es bereits bei der Heckerausstellung im Rathaus, erklärte Hauptamtsleiter Diethelm Brecht.
Weiter warb ein Bürger für eine Petition zum Schutz der Kraichgaulandschaft vor Windrädern. „Diese werde ich persönlich nicht unterstützen“, sagte der Bürgermeister dazu.
Zur Wasserversorgung blickte Rechnungsamtsleiter Peter Horsinka auf den Jahresabschluss 2024, der einen Gewinn von knapp 5000 Euro aufweist. Dieser soll nach dem folgenden Beschluss verwendet werden, um den Verlustvortrag aus dem Jahr 2023 von knapp 7400 Euro zu reduzieren. Verbraucht wurden in der Gemeinde im Jahr 2024 rund 209000 Kubikmeter Wasser, etwas weniger als ein Jahr zuvor. Damals waren es 217000 Kubikmeter.
Auch die Gebührenkalkulation für das Jahr 2026 stellte Horsinka vor. Da sich der Bau der neuen Hauptwasserleitung des Zweckverbandes durch das aufwändige Planungsverfahren verzögere, und sich die Wasserrohrbrüche durch die größeren Sanierungsmaßnahmen der letzten Jahre deutlich reduziert hätten, können sowohl die Wassergebühren mit 2,48 Euro je Kubikmeter (incl. Mehrwertsteuer) sowie die Schmutzwassergebühr bei 2,95 Euro und die Niederschlagswassergebühr bei 0,42 Euro beibehalten werden.
Einige Fragen gab es zum Vorschlag der Gemeinde, ab kommendem Jahr die Wasseruhren auf ein fernauslesbares System umzustellen, welche über das vom Rhein-Neckar-Kreis gerade im Bau befindliche „LoRa“-Funknetz selbständig die Verbrauchsdaten an die Verwaltung übermitteln. Rund zehn Prozent der Kunden müsse man beim Ablesen der Uhr hinterherrennen, erklärte Peter Horsinka und sprach von etwa 2000 Wasserzählern, die in den nächsten drei Jahren umgestellt werden sollen.
Ein Knackpunkt: Das erforderliche Funknetz soll erst im kommenden Jahr gebaut werden, was Markus Haaß (BV/CDU) zu der Frage veranlasste, wie wahrscheinlich die Fertigstellung des Netzes bis zum Jahresende sei. Notfalls können auch die digitalen Wasseruhren, die mit einer langlebigen Batterie ausgestattet sind, wie bisher abgelesen werden. Dies könne auch dort die Lösung sein, wo das Funknetz nicht bis in den Keller reiche, worüber sich Frank Reinbold (Freie Wähler) erkundigte. Als „kritikwürdig“ bezeichnete Lukas Del Monego die erwarteten rund 13000 Euro für die jährlichen Software- und Systemkosten. Etwas höher sind auch die Kosten für die Anschaffung der Wasseruhren, vor der jetzt folgenden Ausschreibung geht der Kämmerer von 75 Euro pro Stück aus. Somit wurde einstimmig beschlossen, die jährliche Zählergebühr in Höhe von 13,32 Euro (zuletzt angepasst im Jahr 2015) auf 25 Euro zu erhöhen.   
 

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