85 Fälle wurden in Angelbachtal ermittelt – Polizeiliche Kriminalstatistik vorgestellt – Lob für Präsenz in der Öffentlichkeit
Angelbachtal. (ram) Erfreuliche Zahlen hatte der Leiter des Polizeireviers Sinsheim, Adrian Harz und Postenführer des Polizeipostens Angelbachtal, Thomas Gion mit in die jüngste Gemeinderatssitzung gebracht: Nahezu in allen Kriminalitätsbereichen konnte im Jahr 2024 ein Rückgang verzeichnet werden. Im statistischen Vergleich, bei dem die Straftaten zum Vergleich auf 100000 Einwohner hochgerechten werden, kam Angelbachtal auf einen Wert von 2675 im Jahr 2023 und 1629 im Jahr 2024. Der Landesschnitt lag in beiden Jahren bei rund 5200, der im Revierbereich Sinsheim bei 4160.
Wesentlich geringer waren natürlich die tatsächlichen Zahlen in der 5200 Einwohner großen Gemeinde Angelbachtal. 138 Straftaten wurden dort im Jahr 2023 erfasst, 2024 waren es 85. Für diese deutlichen Veränderungen seien aber nicht immer viel mehr oder weniger Straftäter verantwortlich, erklärten die Polizisten anhand von zwei Beispielen, bei denen Einzelpersonen im Revierbereich gleich mehrfach straffällig wurden, und sich dadurch deutliche Veränderungen in der Statistik ergaben.
Die Aufklärungsquote in Angelbachtal liege bei rund 67 Prozent. Von den 50 im Jahr 2024 ermittelten Tatverdächtigen waren 40 deutsche, zehn gehörten einer anderen Nationalität an, erklärte Thomas Gion.
Rohheitsdelikte (22) und Diebstahlsdelikte (23) führen die Statistik im Jahr 2024 an, zur Straßenkriminalität wurden 16 Fälle gezählt, ein Rauschgiftdelikt wurde ermittelt und in fünf Fällen wurden Anzeigen wegen Verstößen gegen die sexuelle Selbstbestimmung gestellt. Hier gehen die Beamten von einer hohen Dunkelziffer aus, erklärten aber auch, dass es dabei nicht nur um Vergewaltigung gehe, dazu zähle auch die Verbreitung von pornografischem Material, insbesondere wenn es Kinder oder Jugendliche betrifft oder die Empfänger dieses nicht erhalten möchten.
Auf ähnlichem Niveau im Vorjahresvergleich lagen die Verkehrsunfallzahlen. 71 konnten im Jahr 2023 im Gemeindegebiet registriert werden, 74 waren es 2024. Rund zwei Drittel davon waren „Kleinstunfälle“ mit geringem Schaden. Bei den Unfällen wurden drei beziehungsweise sechs Personen verletzt, nur bei einem Fall handelte es sich im Jahr 2024 um einen Fahrradunfall, an zwei Unfällen waren Lastwagen beteiligt. Vier Unfälle gingen von jungen Fahrern (18-24 Jahre) aus, Senioren über 65 Jahre waren an neun Unfällen schuld.
Trotz der geringen Fahrradunfallzahlen appellierte Adrian Harz daran, beim Fahren mit Roller oder Fahrrad einen Helm zu tragen. Eine Pflicht dazu gäbe es jedoch nicht, antwortete der Revierleiter auf die Frage von Gemeinderat Heimo Linse (Bunte Liste). Fraktionskollege Christoph Haag wollte wissen, ob der häufige Umleitungsverkehr der Autobahnen Ursache für die vielen Verkehrsunfälle sei. Dies konnten die Polizisten nicht bestätigen.
Bürgermeister Frank Werner dankte für die gute Zusammenarbeit mit der Polizei und lobte die Präsenz in der Öffentlichkeit. Diese steigere das Sicherheitsgefühl der Bürger. Als „Überragend“ bezeichnete Revierleiter Adrian Harz in diesem Zusammenhang den Pfingstmarkt „mit so vielen Besuchern und so wenigen Straftaten.“