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Aus der Gemeinderatssitzung: Supermärkte am Ortsrand wollen Verkaufsfläche erweitern

Dazu müssen zunächst Bebauungspläne geändert werden – Änderungsverfahren für Gewerbegebiet „Etzwiese“ abgeschlossen

Angelbachtal. (ram) Mit verschiedenen Bebauungsplänen hatte sich der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung zu beschäftigen. Schon seit mehreren Jahren wird von der Gemeindeverwaltung an der Reaktivierung der brach liegenden Fläche im Gewerbegebiet Etzwiese am Michelfelder Ortsrand gearbeitet. Im Rahmen einer Bebauungsplanänderung soll dort die Ansiedlung eines Pflegeheimes und Wohnungen ermöglicht werden. Vorangegangen war auch ein Lärmgutachten, um zu sehen, welche Lärmbelastung von den angrenzenden Gewerbebetrieben ausgeht. Zwei Mal waren die Planunterlagen inzwischen öffentlich ausgelegt, erklärte Stadtplaner Dietmar Glup vom gleichnamigen Planungsbüro in der Ratssitzung. Verschiedene redaktionelle Änderungswünsche von Behörden und Trägern öffentlicher Belange wurden von ihm zuletzt in das Planwerk aufgenommen. Von der Bevölkerung waren keine Stellungnahmen eingegangen, erkläret Glup. 
Am Ratstisch kamen von Heimo Linse (GAL) und Karl Kern (FW) noch einmal die Frage auf, ob es durch die jetzt festgesetzten Lärmvorgaben nicht zu Einschränkungen für die bestehenden Gewerbebetriebe komme. Bürgermeister Frank Werner wies dies zurück, auch weil ein nicht unerheblicher Teil des Lärms von der angrenzenden L551 Richtung Waldangelloch ausgehe. Jedoch sei nicht auszuschließen, dass direkt angrenzende Betriebe eventuell ihre Betriebsabläufe anpassen müssten. Dazu gehöre beispielsweise, die Hallentore weitgehend geschlossen zu halten. Einstimmig genehmigten die Bürgervertreter den neuen Bebauungsplan.
Bei zwei weiteren gleich gelagerten Tagesordnungspunkten ging es um Aufstellungsbeschlüsse zur Änderung von Bebauungsplänen. Diese beziehen sich auf die Pläne „Wusseldorn I“ in Eichtersheim und „Angellocher Weg/Etzwiese“ in Michelfeld. Ansässig sind in beiden Gebieten Supermärkte, nämlich Rewe und Netto, die vorhaben, ihre Märkte leicht zu erweitern. Seinen Ausführungen schickte der Bürgermeister voraus, dass die Verbrauchermärkte ein Segen für die örtliche Nahversorgung seien.
Konkret gehe es bei Rewe um eine Modernisierungserweiterung von 265 Quadratmetern, aktuell verfügt der Markt über eine Verkaufsfläche von 1335 Quadratmetern. Beim derzeit 799 Quadratmeter großen Netto am Michelfelder Ortsrand geht es um eine Erweiterung von 220 Quadratmetern. Ein „tolles Zeichen der Märte“ nannte Lukas Del Monego (Junge Liste) die Erweiterungspläne. Werner Müller (BV/CDU) wollte wissen, ob eine Erweiterung des Aldi-Marktes in Eichtersheim damit ebenfalls möglich wäre. Dies bejahte der Bürgermeister. Christoph Haag (GAL) vermutete, dass durch die Erweiterung bei Rewe Parkflächen wegfallen dürften, und wollte wissen, ob diese dann noch ausreichend groß wären, was Frank Werner bestätigte. Mit den einstimmig getroffenen Aufstellungsbeschlüssen zu den Änderungen beginnt jetzt die Ausarbeitung der Bebauungspläne. Später werden diese öffentlich ausgelegt und auch weitere Behörden gehört. Erst danach erfolgt der Beschluss zur Bebauungsplanänderung. Somit dürfte es bis zur baulichen Umsetzung der Erweiterungen noch eine längere Zeit dauern.
 

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