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Aus dem Gemeinderat vom 19.09.2022: Erneutes Nein zu Gebäudevergrößerung im Eichtersheimer Ortskern

Gemeinderat befasste sich mit verschiedenen Bauthemen – Zuschuss für TSV-Angelbachtal zur Clubhaussanierung genehmigt

 

 

Angelbachtal. (ram) Das Bebauungsplanverfahren zum Gewerbegebiet „Etzwiese“ am Michelfelder Ortsrand schreitet voran. Nachdem der Gemeinderat im Frühjahr den Entwurf zur zweiten Änderung des Bebauungsplans beschlossen hatte, das Planwerk im Sommer öffentlich auslag, hatten sich die Bürgervertreter jetzt mit den eingegangenen Stellungnahmen zu beschäftigen. Planer Dietmar Glup vom Sinsheimer Büro Sternemann und Glup stellte die Anmerkungen der verschiedenen Behörden vor, die großteils redaktionellen Charakter hatten und in die Festsetzungen aufgenommen wurden. An der grundsätzlichen Planung, die auf der derzeitigen Gewerbebrache ein großes Seniorenheim und auch eine Wohnbebauung vorsieht, erfolgte keine Änderung. Interessant schien jedoch der Hinweis des Landesamtes für Denkmalpflege, welches erklärte, dass durch die Planung ein „archäoligisches Kunstdenkmal“ betroffen sei, gesprochen wurde von der „Mittelalterlichen Wüstung Weihbronn“. Da es für das Gelände seit dem Jahr 1981 einen rechtskräftigen Bebauungsplan gibt, soll der Hinweis lediglich informativ mit aufgenommen werden.

Der einzige Einwand der Bevölkerung zielte auf mögliche Altlasten im Boden ab. Darauf hatte auch das Wasserrechtsamt in seiner Stellungnahme hingewiesen und mitgeteilt, dass zusammen mit der Eigentümerin und einer Gutachterin bereits am Thema gearbeitet werde.

Einstimmig entschieden die Bürgervertreter, das angepasste Planwerk nochmals öffentlich auszulegen. In einem nächsten Schritt kann der Bebauungsplan dann voraussichtlich beschlossen werden.

Bei sieben Gegenstimmen und vier Enthaltungen versagt wurde dagegen das Einvernehmen zum Umbau und Neubau eines Wohn- und Geschäftshaues in der Bruchsaler Straße. Bereits im Frühjahr hatten sich die Bürgervertreter mit dem Antrag auf Bauvorbescheid beschäftigt und nach zwei ausgiebigen Diskussionen und einer Ortsbesichtigung rund um das Geschäftshaus der Familie Mack das Einvernehmen der Gemeinde versagt. Zu wuchtig und zu hoch waren den Gemeinderäten die Planungen, die neben dem bestehenden Bekleidungsgeschäft im Erdgeschoss mehrere Wohnungen in zwei darüberliegenden Geschossen vorsah. Auch aus der Nachbarschaft gab es die Befürchtung, dass aufgrund der Gebäudehöhe der Garten zukünftig stark beschattet werde.

Die jetzt angepasste Planung sah zwar vergrößerte Grenzabstände und eine um sechs Meter reduzierte Bebauung im zweiten Obergeschoss vor. „Mir gehen die Anpassungen nicht weit genug“, erklärte jedoch Roland Lang (Junge Liste) und auch SPD-Gemeinderat Frank Reinbold hätte sich „die Reduzierung anders vorgestellt“, wie er erklärte. Denn von der Straße aus werde das Gebäude weiter sehr wuchtig wirken, so der Tenor. Aufgrund der Nähe zu den Nachbargrundstücken träfen verschiedene Interessen aufeinander, beschrieb Lukas Del Monego (Junge Liste). Die Entscheidung solle aufgrund der Rechtssicherheit das Barechtsamt in Sinsheim treffen, erklärte Heimo Linse (GAL) weshalb er sich der Stimme enthielt.

Einstimmig genehmigt wurde der Vereinsförderantrag des TSV Angelbachtal e.V., bei welchem es ebenfalls um Baumaßnahmen geht. Während die Sanierungs- und Umbauarbeiten an der Sport- und Mehrzweckhalle neben dem TSV-Clubhaus seit Januar auf Hochtouren und planmäßig laufen, soll auch im Clubhaus energetisch saniert werden.

Die Halle befindet sich seit vergangenem Jahr im Besitz der Gemeinde, welche die Sanierung und den Austausch der Gebäudetechnik samt Heizkessel finanziert. Das angrenzende Clubhaus gehört weiter dem Verein, welcher jetzt Fenster erneuern, Heizkörper austauschen, die Außenfassade neu verputzen und den Balkon instand setzen möchte. Angebote gehen von 84.100 Euro an Kosten aus, jedoch sei auch Unvorhergesehenes möglich. Der Zuschussantrag spricht daher von maximal 100.000 Euro, die von der Gemeinde entsprechend der Vereinsförderrichtlinien mit 30 Prozent der tatsächlichen Kosten bezuschusst werden. Den Großteil der Kosten trägt der Verein aus Rücklagen und anderen Finanzierungsmitteln.

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