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Waldbegehung mit Forstbezirksleiter Philipp Schweigler und Revierförster Bernd Niederer – Förderung in Aussicht

Angelbachtal. (abc) Während Klimakleber und andere Öko-Aktivisten bisweilen lautstark Umweltsünden jeglicher Art anprangern, leiden Bäume, Sträucher sowie andere Pflanzen weitestgehend unhörbar darunter. Nicht zuletzt deshalb haben sich jetzt eineinhalb Dutzend Interessierte, darunter etliche Gemeinderäte und Bürgermeister Frank Werner, während einer Waldbegehung vom gegenwärtigen Zustand der „grünen Lunge“ des Dorfes überzeugt.
Los ging es am Erlensee, wo der Leiter des Forstbezirks Kraichgau-Rheintal innerhalb des Forstamtes des Rhein-Neckar-Kreises, Philipp Schweigler, gemeinsam mit Revierförster Bernd Niederer zunächst auf die Vorkommnisse seit der letzten Waldbegehung einging. „Letztes Jahr war wegen des Eschentriebsterbens ein großer Einschlag dieser Baumart nötig“, betonte er. Der dafür verantwortliche Pilz habe in einem regelrechten Schub um sich gegriffen und den Bäumen zugesetzt. „Sie werden auch von anderen Schädlingen angegriffen und fallen einfach um“, sagte Schweigler pragmatisch. Glücklicherweise gibt es aber auf Angelbachtaler Gemarkung viele Mischbaumarten, sodass auch dank der guten Arbeit des Forstpersonals keine großen Leerflächen entstanden sind. Habitatbäume und Totholz waren weitere Themen, die während der rund zweistündigen Waldbegehung besprochen worden sind. „Beides ist wichtig für den Naturschutz und Lebensraum im Wald“, wurde Schweigler deutlich. Bernd Niederer ist dahingehend schon lange aktiv, wobei im kommenden Jahr sogar eine Förderung des Landes in Aussicht steht.
Weiterhin führte die Waldbegehung die Gruppe zum Sausuttenweg, wo Fichten vom Borkenkäfern befallen waren. Dort ist eine Freifläche entstanden, die Schweigler als Beispiel für Naturverjüngung anführte. Ein Erfolgserlebnis hatte der Forstbezirksleiter mit einigen 2006 gepflanzten Esskastanien, die mittlerweile Früchte tragen. Außerdem wurden noch allgemeine Waldflächen begutachtet, wobei Schweiglers Fazit ähnlich ausfiel wie in den Vorjahren: „Heiße und trockene Sommer haben deutliche Wirkung gezeigt. Der Wald hat unter dem Klimawandel massiv gelitten. Und das wird weitergehen. Zum Glück sind aber einige Baumarten bekannt, die die Klimaveränderungen vertragen: Eichen, Elsbeeren oder Feldahorn beispielsweise. Für Buche, Hainbuche und Ahorn war es ein extremes Mastjahr, doch es werden noch etliche Jahre vergehen, bis wir wissen, wohin die Reise für den Wald auf Dauer geht.“
Abschließend traf man zu einem abschließenden Imbiss an einer Waldhütte der hiesigen Revierjäger ein. Die versorgten dort die Gruppe mit gegrillten Wildschweinbratwürsten nebst Beilagen und kühlen Getränken, sodass die Waldbegehung einen harmonischen Abschluss fand.
 

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