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Gebäudekauf soll hausärztliche Versorgung zeitnah verbessern

Gemeinde kaufte ehemaliges Volksbankgebäude – Während der Rathaus-Sanierung soll die Verwaltung ins Obergeschoss ziehen

Angelbachtal. (ram) Schnell abgearbeitet war die Tagesordnung der letzten Gemeinderatssitzung des Jahres im Rathaus. Einstimmig vergeben wurde der Auftrag zum Aufbau und Betrieb der Software zum Auslesen der digitalen Wasserzähler an die MVV Energie AG. 
Eine weitaus größere Tragweite hatte die Information, die Bürgermeister Frank Werner aus der letzten nicht öffentlichen Ratssitzung bekannt gab: Im November hatte der Gemeinderat den Kauf des ehemaligen Volksbank-Gebäudes in der Michelfelder Ortsmitte beim Verkehrskreisel bei einer Gegenstimme beschlossen. Inzwischen konnte der Kauf notariell protokolliert werden, erklärte Bürgermeister Frank Werner im Gespräch mit der RNZ. Der Kaufpreis des Geschäftshauses lag im oberen sechsstelligen Bereich, so der Bürgermeister, der von einer „Win-Win-Situation“ für die Bevölkerung und die Verwaltung spricht. 
Verbessert werden soll durch den Kauf im ersten Schritt die Hausärztliche Versorgung. Später ist geplant, das Gebäude als „Zwischenunterkunft“ für das Rathaus zu nutzen, welches nach über 45 Jahren dringend kernsaniert werden muss.
Seit Jahrzehnten befindet sich im Obergeschoss des Gebäudes in der Karlstraße 1 eine Hausarztpraxis. Betrieben wird diese inzwischen von den Ärzte Manuel Kaiser und Johannes Karrer. Für ältere und bewegungseingeschränkte Menschen sind die Behandlungsräume im Obergeschoss jedoch schwer zu erreichen. Man sei in guten Gesprächen mit den Ärzten, so Werner. Vorgesehen ist, dass die Ärzte ins barrierefrei erreichbare Erdgeschoss ziehen, wo bis vor einigen Jahren die Filiale der Volksbank Kraichgau untergebracht war. Während der Corona-Pandemie wurde die Räume als Testzentrum genutzt.
Natürlich seien vor dem Umzug der Arztpraxis Sanierungs- und Umbauarbeiten erforderlich. Planungen und erste Arbeiten hätten bereits begonnen, so Werner in der Gemeinderatssitzung. In den Wintermonaten werden dabei auch die Handwerker des Gemeindebauhofs und der Wasserversorgung zum Einsatz kommen. 
Weiter in der Zukunft liegt dem Gemeindeoberhaupt zufolge die Rathaussanierung, die ein Ausweichquartier für die Gemeindeverwaltung erfordert. 
Sofern die Gemeinde ins beantragte Landessanierungsprogramm aufgenommen wird, sollen die Planungen für diese vermutlich mehrere Millionen teure Maßnahme zeitnah beginnen. Sicher ist auf jeden Fall, dass das historische Wasserschloss Eichtersheim, in dem seit dem Jahr 1980 das Rathaus untergebracht ist, während der längeren Sanierung nicht genutzt werden kann. Statt einem teuren Containerquartier sollen dann die freien Räume im Ober- und Dachgeschoss des ehemaligen Geschäftshauses in Michelfeld als „Zwischenunterkunft“, wie Werner diese bezeichnete, genutzt werden.
Möglich war der Gebäudekauf, der im Gemeindehaushalt nicht vorgesehen war, als überplanmäßige Ausgabe. Die Gemeinde verfüge mit Blick auf verschiedene Bauplatzverkäufe über die notwenige Liquidität, so Werner auf Nachfrage unserer Zeitung.
 

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