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Aus der Gemeinderatssitzung: Ehrenamtsvertretung soll Vereine unterstützen

Ehrenamtsvertretung als Ansprechpartner für Gruppen und Vereine
Konzept im Gemeinderat vorgestellt – Über Bauvorhaben wurde ausführlich diskutiert


Angelbachtal. (ram) In der gut 5000 Einwohner großen Gemeinde kann man von einem lebendigen Ehrenamt sprechen, einmal mehr wird sich dies in wenigen Wochen wieder beim Pfingstmarkt zeigen. Aber auch das große und bunte Vereinsangebot verdeutlicht dies. Um die weitere Stärkung dieses Ehrenamtes, aber auch um ein Baugesuch und die Kindergartenabrechnung ging es in der jüngsten Gemeinderatssitzung.
Mit der Einrichtung einer Ehrenamtsvertretung soll es für örtliche Vereine und Gruppen einfacher werden, die Vereinsarbeit zu vernetzen und einen direkten Draht ins Rathaus zu haben. Die Idee dazu stand im Wahlprospekt von Frank Werner zur Bürgermeisterwahl im vergangenen Jahr. Aufgegriffen hat diese jetzt der in Angelbachtal lebende Dr. Hendrik Achenbach und hat daraus ein Konzept entwickelt, welches er bereits den Vereinsvorständen und jetzt auch dem Gemeinderat vorstellte.
Die aus dem Veränderungsmanagement in Unternehmen bekannte Einrichtung eines „Sounding Boards“ könnte sich Dr. Hendrik Achenbach vorstellen, auf das Ehrenamt zu übertragen. Dabei sammeln die Mitglieder des „Sounding Boards“ Wünsche, Bedenken, Bedürfnisse und Meinungen. Als Ehrenamtsvertretung gehe es dabei auch um Austausch und Unterstützung der Vereine. 
Für Bürgermeister Frank Werner steht fest, dass es zukünftig im Ehrenamt nicht einfacher werde. Er versteht die Ehrenamtsvertretung als niederschwellige Anlaufstelle für alle ehrenamtlichen Belange. Lob gab es zum Konzept von verschiedenen Bürgervertretern. Man habe in Angelbachtal schon viel für die Vereine gemacht, fasste Jürgen Lutz (Freie Wähler) zusammen, aber die Zeit bleibe nicht stehen. 
Vorgesehen ist, dass die Ehrenamtsvertretung aus zwei Personen besteht, einem Ehrenamtlichen und einem Rathausmitarbeitenden. „Konkrete Namen gibt es noch nicht“, erklärt der Bürgermeister auf Anfrage. In den nächsten Wochen sollen weitere Details geklärt werden, und im Rahmen einer Vereinsvorstandssitzung im Laufe des Jahres die nächsten Schritte festgelegt werden.
Einstimmig genehmigen konnten die Bürgervertreter auch einen Förderantrag des Tennisclubs, der sowohl an der Einzäunung der Tennisplätze wie auch an den gepflasterten Außenanlagen und an einer Unterstellhütte Erneuerungsmaßnahmen durchführen möchte. Entsprechend der Vereinsförderrichtlinien übernimmt die Gemeinde 30 Prozent der Kosten, welche der Verein auf 30000 Euro bezifferte.
Ebenfalls einstimmig genehmigt wurde die Kindergartenabrechnung 2024 der evangelischen Kirchengemeinde, welche in Angelbachtal zwei Kindergärten betreibt. Von Gesamtausgaben von 969600 Euro sprach Hauptamtsleiter Diethelm Brecht, und damit von einer Erhöhung um rund 55000 Euro im Vergleich zum Vorjahr. Abzüglich der Elternbeiträge und dem kirchlichen Anteil verblieb ein Defizit von rund 719000 Euro, welches die Gemeinde tragen muss. 35 bis 40 Prozent dieses Defizits werden über Landeszuweisungen gedeckt, so Brecht. Der Rest muss aus dem Gemeindehaushalt finanziert werden.
Größere Diskussionen gab es zu einer Bauvoranfrage für ein Projekt in der Michelfelder Talstraße 15. Auf einem knapp 4300 Quadratmeter großen Grundstück am Ortsrand, heute mit Wohnhaus und landwirtschaftlichen Gebäuden bebaut, möchte ein Investor sieben Doppelhäuser und ein Einfamilienhaus errichten. Vorgesehen seien zweigeschossige Gebäude, Garagen und PKW-Stellplätze. Die Erschließung der Gebäude soll durch einen sechs Meter breiten Privatweg auf dem Grundstück erfolgen. Jeweils zwei Parkplätze sind pro Wohneinheit vorgesehen. Der Großteil der Räte begrüßte die Maßnahme als Teil der innerörtlichen Nachverdichtung. Heimo Linse (Bunte Liste) äußerte hinsichtlich weiterer landwirtschaftlicher Betriebe in der Nachbarschaft Bedenken. Diese hätten jedoch Bestandsschutz, erklärte der Bürgermeister. Fraktionskollege Christoph Haag befürchtete durch die vielen Wohneinheiten deutlich mehr Verkehr in der Talstraße und sprach von einer „Zumutung für die Anwohner“. Letztendlich wurde das gemeindliche Einvernehmen zur Bauvoranfrage bei einer Gegenstimme erteilt.

 
 

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