Dendrologischer Rundgang, ein Projekt der Gemeinde Angelbachtal.de

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Tulpenbaum

Liriodendron tulipifera

Beschreibung

Der Tulpenbaum ist ein sommergrüner, laubwerfender Baum. Er hat meist einen stattlichen Wuchs und erreicht Wuchshöhen von über 40 Metern im Wald- oder Plantagenverbund. Maximalwerte liegen bei knapp 60 Meter Höhe und einem Stammdurchmesser von bis über 300 Zentimetern. Bei jungen Exemplaren ist die Baumkrone schmal und kegelförmig, bei älteren wird sie gewölbt und hochragend, jedoch nie sehr breit und sie ist eher kräftig säulenförmig. In laublosem Zustand ist sie sehr licht und die Äste sind weit gestellt. Belaubt bildet der Tulpenbaum eine dichte, geschlossene Krone. Mit einer Höhe von 41 Metern einer der größten und mit einem geschätzten Alter von über 400 Jahren wahrscheinlich auch der älteste der Tulpenbäume Amerikas steht in New York City im Stadtteil Queens. Er trägt den Spitznamen „Queens Giant“. Ein weiteres bekanntes in Europa befindliches Exemplar steht im botanischen Garten der Stadt Marburg und erreicht ebenfalls eine Wuchshöhe von knapp 40 Metern.

Die im Alter dicke, braune bis grau-braune Borke ist furchig. Die jungen Zweige sind unbehaart, leicht bereift, die Blattnarben sind deutlich erkennbar. Die Knospen sind etwa 1 Zentimeter lang, oval, leicht gebogen und leicht zusammengedrückt.

Die wechselständig angeordneten Laubblätter sind in Blattstiel und -spreite gegliedert. Der schlanke, lange Blattstiel ist 6 bis 12 Zentimeter lang. Die Blattform ist eigenartig und unverwechselbar; sie ist symmetrisch zur Mittelader. Junge Laubblätter sind an dieser Achse noch zusammengefaltet. Die einfache, ganzrandige Blattspreite ist bei einer Länge von 10 bis 15 Zentimetern sowie einer Breite von 12 bis 20 Zentimetern im Umriss viereckig und ist in vier bis sechs spitze oder rundspitzigen Lappen oder grobe Zähne geteilt. Die Längsseiten der Lappen verlaufen fast symmetrisch. An der Spitze sind die Blätter geteilt, gelappt bis ausgerandet, an der Basis gestutzt bis stumpf oder leicht spießförmig. Die Blattoberseite ist glänzend und kräftig grün. Die Unterseite ist heller und wachsig. Die Blätter sind unbehaart, kahl und färben sich im Herbst goldgelb bis orange. Es sind Nebenblätter vorhanden.

Herkunft/Verbreitung

Liriodendron tulipifera ist im östlichen bis zentralen Nordamerika verbreitet.

In Deutschland wird er mittlerweile versuchsweise angepflanzt, um das Baumartenspektrum aufgrund der Klimaerwärmung zu verbreitern. Größere Bestände sind zwischen Rastatt und Karlsruhe zu finden. Darüber hinaus wird er mittlerweile vermehrt als Stadtbaum in Betracht gezogen und ersetzt dabei u. a. Rosskastanien und andere Arten, die durch den Klimawandel geschädigt werden.