Dendrologischer Rundgang, ein Projekt der Gemeinde Angelbachtal.de

Teilen via:

zur Übersicht

Mammutbaum

Sequoia gigantea

Beschreibung

Der Riesenmammutbaum ist ein immergrüner Baum, der Wuchshöhen von bis zu 95 Meter und einen Stammumfang von über 34 Meter an der sehr weit ausladenden Basis erreichen kann. Bei den größten Exemplaren kann der Stammdurchmesser knapp über dem Boden gemessen über 10 Meter, in 1,30 m Höhe gemessen als Brusthöhendurchmesser über 8 Meter betragen. Der Baum bildet eine hohe, schmal kegelförmige Krone aus, wobei die Stämme in hohem Alter auf bis zu 50 Meter Länge astfrei sein können. Die Kronen der berühmten größten, bis über drei Jahrtausende alten Exemplare zeigen oft Spuren erlittener Sturm- und Blitzschäden.

Der Wuchs junger Bäume geht nur mäßig rasch in die Höhe, dafür nehmen der Stammumfang und der Durchmesser des Wurzelstocks außergewöhnlich schnell zu. In forstlichen Versuchsanbauten wurden jährliche Zuwächse von über 30 Festmeter je Hektar verzeichnet. Der Riesenmammutbaum wird mit bis zu 95 m nicht so hoch wie der Küstenmammutbaum, der bis zu 115 m hochwachsen kann. Dafür erreicht der Riesenmammutbaum größere Stammdurchmesser und wird dadurch deutlich massereicher. Der General Sherman Tree ist mit einem Stammvolumen von 1487 Kubikmetern der größte lebende Baum der Erde.

Herkunft/Verbreitung

Die Heimat des Riesenmammutbaumes liegt an den Westhängen der Sierra Nevada in Kalifornien in Höhenlagen zwischen 1350 und 2500 Meter. Dort wächst er in Hainen, sogenannten „Groves“, in voneinander isolierten Talschluchten. Insgesamt gibt es 72 dieser Haine, die zwischen 1 und 1600 Hektar groß sind. Das Gesamtareal des Vorkommens erstreckt sich über einen 420 km langen Streifen, der höchstens 24 km breit ist, und umfasst eine Gesamtbestandsfläche von rund 14.400 Hektar. Der Riesenmammutbaum ist im natürlichen Verbreitungsgebiet eine vom Aussterben bedrohte Art. Heute sind nur noch zwei Drittel der natürlichen Bestände erhalten. Sie stehen zum größten Teil unter Schutz, so in den Nationalparks Yosemite, Sequoia und Kings Canyon sowie in National Forests.

In Frankreich und Deutschland werden forstliche Versuchsanbauten des Riesenmammutbaums durchgeführt, da sein schnelles Dickenwachstum und die im Vergleich zu alten Exemplaren gute Holzqualität junger, geasteter Bäume den Riesenmammutbaum für die kommerzielle Holzgewinnung interessant machen. So wurde ab 1952 auf Versuchsflächen in der Sequoiafarm Kaldenkirchen geforscht, ob diese Baumart in die deutsche Forstwirtschaft eingeführt werden kann. Die Gattung Sequoiadendron war vor den Eiszeiten auch in Europa heimisch.

Nutzung

Der Riesenmammutbaum (Sequoiadendron giganteum) hat ein rotbraunes Kernholz, von dem sich das hellgelbe Splintholz deutlich absetzt. Das Holz ist weitgehend harzfrei und im Kern sehr dauerhaft. Das Holz wird auch unter der Bezeichnung "Redwood" gehandelt.

Die Bezeichnung "Redwood" leitet sich von der Farbe des frischen Kernholzes ab, das meist lachsrosa ist. Mit zunehmender Trocknung und Lagerung dunkelt es zu einem purpurähnlichen Farbton nach.

Das Mammutbaum Holz ist sehr weich und sehr leicht. Es lässt sich sehr gut bearbeiten, auch hochglatte Oberflächen kann man durch die Feinfaserigkeit des Holzes erreichen.

Die Struktur des Mammutbaum Holzes ist eher schlicht, der Faserverlauf ist fast immer sehr gerade, nur in vereinzelten Fällen treten ausgeprägte Riegelungen auf. Die Jahresringe werden von innen nach außen schmäler, können aber im Inneren sehr breit ausgeprägt sein und dem Holz damit ein sehr deutliches Holzbild geben.

Wegen der relativen Seltenheit der Bäume wird das Holz heute kaum noch verwendet, und wenn dann vorwiegend als Nutzholz und Blindholz. Eine geringe Menge findet im Bootsbau Verwendung, nur ganz selten wird Redwood für den Möbelbau eingesetzt.