Dendrologischer Rundgang, ein Projekt der Gemeinde Angelbachtal.de

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Esche

Fraxinus excelsior

Beschreibung

Die Gemeine Esche, Gewöhnliche Esche oder Hohe Esche (Fraxinus excelsior), auch Hochesche und kurz nur Esche genannt, ist eine in Europa heimische Baumart aus der Gattung der Eschen. Mit einer Wuchshöhe von bis zu etwa 40 m zählt sie zu den höchsten Laubbäumen Europas. An exponierteren Standorten erreicht das Ölbaumgewächs jedoch nur um 15 bis 20 m. Durch die starke Konkurrenz der Buche, mit der sie häufig vergesellschaftet vorkommt, ist sie in größeren Beständen überwiegend in Waldgesellschaften auf feuchteren (Hartholzaue, Auwald) oder trockeneren Standorten (flachgründige Kalkböden) anzutreffen, auf denen die Konkurrenzkraft der Buche nachlässt. Eschenholz zählt zu den Edellaubhölzern. Nach Buche und Eiche gehört es zu den wichtigsten Laubnutzhölzern Mitteleuropas. Eschenholz wird meist eingesetzt, wenn hohe Ansprüche an Festigkeit und Elastizität gestellt werden. So wird es häufig zur Herstellung von Werkzeugstielen, Sportgeräten und von Biegeformteilen verwendet.

Seit Beginn der 1990er Jahre wird die Esche durch ein zuerst in Polen aufgetretenes und inzwischen in weiten Teilen Europas verbreitetes Eschensterben bedroht, das von dem Schlauchpilz Hymenoscyphus fraxineus verursacht wird.

Herkunft/Verbreitung

Die Gemeine Esche kann bereits in der Kreidezeit und im Tertiär auf der Nordhemisphäre der Erde nachgewiesen werden. Während der letzten Eiszeit wurde sie nach Süd- und Südwesteuropa zurückgedrängt, kehrte jedoch nach der Eiszeit, etwa 7000 bis 6000 Jahre vor unserer Zeitrechnung, wieder nach Mitteleuropa zurück. Dort konnte sie sich ausbreiten und einen größeren Anteil der mitteleuropäischen Wälder einnehmen, bevor sie von der Buche verdrängt wurde. Durch Brandrodung wurde die Esche weiter zurückgedrängt, während der Antike und des Mittelalters besonders auch durch systematische Rodungen, um Ackerland zu gewinnen. Als Futterpflanze und Holzlieferant wurde sie jedoch weiterhin in Hecken und kleineren Wäldern erhalten. Durch die starke Nutzung und die Ausbreitung der Ziegenhaltung erreichte die Entwaldung zu Beginn des 19. Jahrhunderts einen Höhepunkt. Um Überschwemmungen und Bodenerosion zu vermeiden, wurden ab dieser Zeit Eschen aus höheren Lagen wieder an Flussläufen angesiedelt. Mit der Abwanderung der ländlichen Bevölkerung und der Aufgabe ackerbaulich genutzter Flächen besonders an steilen Hängen und feuchten Gebieten konnte sich die Esche wieder ausbreiten. Die Esche ist eine in ganz Mitteleuropa und darüber hinaus vorkommende Baumart.

Verwendung

Das Eschenholz ist ein schweres und auch hartes Holz mit günstigen Festigkeitseigenschaften. Seine Zugfestigkeit und Biegefestigkeit übertrifft die der Eiche. Es ist elastisch, abriebfest und zäher als die meisten anderen heimischen Holzarten. Eschenholz wird sowohl als Massivholz als auch in Form von Furnieren häufig eingesetzt, so für Küchen-, Wohn- und Schlafzimmermöbel oder in gebogener Form für Sitzmöbel.

Eschenholz wird besonders dann eingesetzt, wenn hohe Ansprüche an die Festigkeit, Zähigkeit und Elastizität gestellt werden, so zur Herstellung von Stielen für Hämmer, Beile, Schaufeln, Hacken und Äxte, Sensen, Rechen und andere Gartengeräte.

In der Stellmacherei war das Eschenholz von überragender Bedeutung und galt als am besten geeignet zur Herstellung von Naben, Felgen, Speichen, Deichseln und Leiterwagen.