Dendrologischer Rundgang, ein Projekt der Gemeinde Angelbachtal.de

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Bergahorn

Acer pseudoplatanus

Beschreibung

Der Berg-Ahorn wächst als sommergrüner Baum, der Wuchshöhen von bis zu 40 Metern erreicht. Er kann 500 Jahre alt werden. Mit aufstrebenden Ästen und einer abgerundeten Krone besitzt er als Solitärpflanze eine eindrucksvolle Gestalt. Es handelt sich um einen Tiefwurzler.

Die glatte Rinde an den Zweigen ist hell-braun-grau und es sind Lentizellen vorhanden. Die dunkelgraue Borke ist sehr schwachborkig und blättert im fortgeschrittenen Alter schuppig bis plattig ab. Das Aussehen des Stamms ist dann platanenähnlich. Die charakteristisch gefärbten Blattknospen des Berg-Ahorns sind olivgrün. Die End- und Seitenknospen sind spitz eiförmig, wobei die Endknospen größer als die Seitenknospen sind.

Die gegenständig angeordneten Laubblätter sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert. Der Blattstiel enthält keinen Milchsaft. Die bis etwa 20 Zentimeter lange und meist 10 bis 15 (8 bis 20) Zentimeter breite Blattspreite ist fünflappig,  wobei die mittleren drei Blattlappen voll ausgebildet sind. Im Vergleich zum Spitzahorn sind die Blattlappen des Berg-Ahorns kürzer zugespitzt und die Spitzen der Blattlappen nicht in langen, schmalen Zipfeln ausgezogen. Die einzelnen Blattlappen treffen im spitzen Winkel aufeinander. Die Blattoberseite ist dunkelgrün und die Blattunterseite ist hell-graugrün bis leicht purpurfarben gefärbt. Die Blattspreite ist auf den Blattadern und in den Nervenwinkeln leicht behaart. Der Blattrand ist gesägt bis unregelmäßig gekerbt. Die handförmig gelappten Blätter ähneln denen der Platane. Die Laubblätter der Wildform färben sich im Herbst intensiv goldgelb oder in großen Höhenlagen rötlich.

Herkunft/Verbreitung

Doch nicht nur in der freien Landschaft, auch in Städten und Parks ist der Bergahorn zu finden. Die Bergahornallee im Schlosspark wurde ursprünglich gegen Ende des 19. Jhd. angelegt. Mittlerweile mussten wieder Bäume durch Nachpflanzung ergänzt werden.

Der Berg-Ahorn ist in Europa und Westasien weitverbreitet. In Mitteleuropa ist er die häufigste Ahornart. Als Baum des kühl-feuchten Bergklimas liegen seine Verbreitungsschwerpunkte in den mittleren und höheren Lagen der süd- und mitteleuropäischen Gebirge.

Im westlichen Teil der Norddeutschen Tiefebene, Skandinavien, Belgien und den Niederlanden findet man den Berg-Ahorn nur dort, wo er vom Menschen hingebracht wurde. In Nordeuropa und auf den Britischen Inseln gibt es keine natürlichen Vorkommen des Berg-Ahorns, er wird aber oft kultiviert und kommt dann auch verwildert vor. In Dänemark wird der Berg-Ahorn nach dem deutschen Forstmann Johann Georg von Langen, der als Begründer der planmäßigen Forstwirtschaft Dänemarks gilt, auch als „Von Langens Fußstapfen“ bezeichnet.

Nutzung: Das Holz ist hart, aber gut zu bearbeiten und wird auf Grund seiner Qualität zu den Edellaubhölzern gezählt. Für qualitativ hochwertige Stämme können Preise von mehreren tausend Euro erzielt werden.

Es wird für Tischler- und Drechslerarbeiten (Werkzeugstiele, Möbel, Parkettböden etc.) verwendet. Besonders gefragt ist Riegel-Ahorn. Eine Spezialverwendung ist die Nutzung als Klangholz für den Bau von Musikinstrumenten wie Streichinstrumente, Zupfinstrumente und Fagotte. Dabei wird der Ahorn wegen seiner Elastizität und Feinporigkeit im Violinenbau für die Herstellung der Zargen und wegen seiner optischen Auffälligkeit für die Herstellung der Geigenböden verwendet.